Thomas Placzek

Nachts ist es kälter als draußen
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Servus!

Meinen Blog setze ich versuchsweise auf thomas.placzek.online fort. Dort findet man auch die Fortsetzung des Kulturspiegels.

Advent, Advent ein Lichtlein brennt - Corona zum Trotz

5BF9440D-8895-4657-94AF-9A759E2B01D5_1_105_cIch habe mich an dieser Stelle ja schon viel über die Eigenarten unsere Gastlandes und seiner Menschen lustig gemacht. Ich sehe mich gezwungen nun Abbitte zu leisten.

In der zweiten Runde des Lockdowns hat es in den Niederlanden einmal wieder die Horeca erwischt, also das Hotel- und Gaststättengewerbe. Was uns schmerzt, und was auch das öffentliche Leben hier und anderswo besonders prägt, ist die Tatsache, dass Bars, Kneipen, Restaurants und Gaststätten seit Wochen geschlossen sind und es wohl auch noch eine ganze Weile bleiben werden.

Natürlich ist auch die Eckkneipe gegenüber geschlossen. Unser "Happy Days - Your Neigbourhood Bar", das seine beworbene soziale Funktion, meist durch Alkohol gestützt, auch hervorragend erfüllt. Der Eigentümer dieser Bar hat es sich nun nicht nehmen lassen, ohne dass er einen kommerziellen Vorteil daraus ziehen könnte, die Bar wie jedes Jahr aufwändig weihnachtlich dekorieren zu lassen. Dutzende Dosen von Schneeimitat wurden versprüht, hunderte von Christbaumkugeln und Tannenzweige aufgehängt. Heimelig und sympathisch. Lässt einen wehmütig an die Zeiten vor Corona denken und hoffen, dass mehr Betriebe als befürchtet die Krise finanziell meistern. Dem Happy Days drücke ich die Daumen.

Die, die etwas später zum Strand gehen, ...

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... werden gebeten scharf rechts zu gehen, damit sie nicht mit denen kollidieren, die früher schon nach Hause gehen. Die leichte Abwandlung des Bürospruchs kommt jetzt in Corona-Zeiten wieder zur Anwendung. Alles Augenwischerei. Aber Holland steht Kopf: der zweite Tag bereits mit Temperaturen ueber 30º. Kommt bestens auch nur zweimal pro Jahr vor. Den Schutz der Einströmenden vor den Ausströmenden nimmt die niederländische Obrigkeit sehr ernst, und alle Wege durch die Dünen zum Strand (sog. Strandslag, was (in Anlehnung an die Autobahnausfahrt) übersetzt soviel wie eine Strandausfahrt heisst) haben entweder einen durchgezogenen Mittelstreifen oder ...

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Calpe 1958

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Ein Kleinod von Marc auf Youtube entdeckt: Die Ursrprünge des Tourismus an der Costa Blanca, Ende der 50er Jahre. Das Video hier auf unserem eigenen Server, neuere Fotos hier.


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GMX bashing

Ich bekam neulich Post (also eMail) von GMX. Man würde meinen persönlichen Webspace, den ich bei denen seit gefühlten 100 Jahren habe, zugegebener Maßen auch eigentlich nicht mehr aktiv nutze, aus Sicherheitsgründen (!) zum November kündigen. Geht's noch? Als bekennender Wadlbeisser habe ich daraufhin gleich mein Pro Mail Abo gekündigt, das 2,99 im Monat kostet. Das tut denen und mir nicht wirklich weh, aber es ist ein Knebelvertrag. Ich zitiere: "Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate und ist 4 Wochen zum Vertragsende kündbar. Die Kosten für Ihren Tarif werden halbjährlich per Lastschrift eingezogen." Nach der Kündigung hat man mir dann mitgeteilt, dass ich zum April kommenden Jahres nichts mehr bezahlen muss. Also typischer Fall von Kündigungstermin versäumt. Naja, finanziell werde ich es überleben.

Kleiner Hinweis. Im Verlauf der Kündigung bekommt man angeboten, während der Restlaufzeit des Betrags zum halben Preis im Pro-Tarif bleiben zu können, wenn man nur die Kündigung nicht weiter betreibt. Nach der Restlaufzeit geht es dann zum Listenpreis weiter. Also Sparfüchse aufgepasst, kündigt und überlegt es Euch mittendrin anders.

Da ich eigentlich von GMX ohnehin nur den Mail Service brauche, schmeiss ich jetzt das Geld lieber Posteo in die Kasse. Da fühle ich mich ehrlicher behandelt.

Meine damalige GMX Home Website habe ich hier hin gesichert. Das Schreiben im Original Wortlaut im Hauptteil des Postings. Mehr …

Hamstern ist un-holländisch

Hamstern

Bislang war ich begeistert von der Gelassenheit der Holländer. Die Corona-Krise scheint zwar nicht spurlos an der Bevölkerung vorbei zu gehen, aber da hier aus Mangel, Ignoranz und Inkompetenz des Gesundheitssystems nicht soviel auf Corona getestet wird, hat das Thema in der Öffentlichkeit nicht die alles beherrschende Stellung wie in anderen Ländern, mein Heimatland eingeschlossen. Was ich bislang als Erklärung für die Gelassenheit der Holländer gesehen habe. Bis gestern. Dann musste ich realisieren, dass es auch hier in Holland Vollpfosten gibt. Getrieben von niederen Instinkten - der Angst - wurde alles gekauft, was nicht niet- und nagelfest war. Das Foto oben, habe ich heute selber in einem Supermarkt in Den Haag aufgenommen.

Einen Artikel aus dem NOS Journal habe ich nachstehend übersetzt. Mehr …

Über die Blasiertheit meiner deutschsprachigen Zeitgenossen

IMG_0245Liefeguard am Hotelstrand auf Saadiyat Island - eigenes Foto


"Wir? Nein, wir kommen eigentlich nie im Winter her. Wir entfliehen hier nur dem scheußlichen November in Düsseldorf."
"Da haben sie recht. Auch bei uns in Wien ist der November furchtbar."
"Im Winter sind wir dann in Sankt Móritz."
"Ja schau. Wir verbringen unseren Winterurlaub immer in St. Anton."
"Hello!, Hello-o? Can I have a small spoon! - What? No! A spoon! A small spoon! "
"Ja - viele von denen hier können nicht so gut Englisch."
"Excuse me madam. Here is your tea spoon."

Ort: Ein Fünf-Sterne-Hotel in Abu Dhabi, im Restaurant. Nicht gelauscht, aber ob der Lautstärke der Tischkonversation nicht umhin gekommen, dies und noch viel mehr mitzubekommen. Hätte der Düsseldorfer Hängearsch gut Englisch gesprochen, hätte er gleich nach einem "tea spoon" gefragt. So heisst nämlich der kleine Löffel. Und das Personal spricht sehr gut Englisch. Sie sind in besagtem Hotel extrem höflich, aufmerksam und servicebeflissen. Sie kommen aus aller Herren Länder und stellen die Lower Class Expats in den Vereinigten Arabischen Emiraten dar. Sie bekommen Kost und Logis frei, freien Transport zur Arbeit (wenn sie nicht ohnehin an Ort und Stelle wohnen), einen Monat Urlaub im Jahr, haben eine 6-Tage-Woche und verdienen unter 1000,- € im Monat. Ehepartner dürfen nicht mitkommen, es sei denn sie arbeiten ebenfalls. Im Fall von Kindern ein No-Go; im Fall einer Schwangerschaft muss die Mutter das Land in Richtung Heimat verlassen. Sie ertragen die Überheblichkeit des eingebildeten deutschen, österreichischen oder schweizerischen Geldadels mit einem stoischen Lächeln.

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Künstliche Intelligenz

PenonGeneriert durch Dreamscope nach eigenem Foto.

Dieser Tage spricht jeder über Künstliche Intelligenz (AI), Big Data, Deep Fake, automatisches Investieren und vieles mehr. Alles sehr beeindruckende Technologien, die der Heise Verlag hier schön zusammengefasst hat. In dem vorstehend genannten Artikel findet sich auch ein Querverweis zu einer von Microsoft aufgesetzten Demo-Webseite. Ein AI Service, mit dem man das Alter von Personen schätzen kann, die auf Fotos abgebildet sind, oder die man direkt als Selfie aufnimmt. Im Prinzip nur gedacht, um die Leistungsfähigkeit moderner Algorithmen zu demonstrieren. Ihr ahnt es schon: ein Selbstversuch.

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Friday IPA

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Ich bin ein Fan von IPA Bier. Jeder in meinem Bekanntenkreis weiss das. Inzwischen trinke ich es lieber als Wein und manchmal, aber nur ganz manchmal, auch in der alkoholfreien (d.h. <0,5%) Variante. Erstmals bin ich mit IPA in Neu-England in Berührung gekommen, dann ein zweites Mal hier in Den Haag, als mein Cousin in einer Kneipe sich mit Freude einem damals noch seltenen Exemplar dieser Gattung gewidmet hat. Inzwischen probiere ich alles durch und mein Favorit ist das Jopen IPA.

Hier in den Niederlanden ist IPA in jedem Supermarkt in dutzendfacher Variation erhältlich, auch Irland (eigentlich meine ich Dublin) ist ein IPA Paradies. Meine Heimat Bayern ist sehr zurückhaltend, was Microbreweries überhaupt, bzw. was Craft Beer anbelangt. In den klassischen Supermärkten in München ist es nicht zu kriegen. Im (arrogant) bayerischen Selbstverständnis ist ein naturtrübes Kellerbier schon Craft genug. Und da man sich dem bayerischen Reinheitsgebot verpflichtet hat, meint man ohnehin nichts fürchten zu müssen. (By the way, alle IPAs, die ich bislang getrunken habe, hätten aufgrund ihrer Zutaten dem bayerischen Reinheitsgebot genügt. Es wird einfach mehr, aromatischerer oder bitterer Hopfen verwendet.) Na ja, der Markt wird es schon regeln. Einzig meine Lieblingskneipe im Westend, das Schwanthaler hat von Hoppebräu immer mal wieder ein Craft-Bier. Wuida Hund und Wuida Hehna habe ich dort schon getrunken. Mehr …

Good night, sleep well in your Bettgestell - oder warum die Niederländer so ausgezeichnet Englisch sprechen.

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Anfang der 1970er Jahre strahlte das ZDF einige Folgen der Serie "Die 2" (Originaltitel: The Persuaders!) aus, mit Roger Moore und Tony Curtis in den Hauptrollen. Der Inhalt dieser Serie war so banal, dass sie in den USA völlig floppte. In Deutschland erreichte sie Kultstatus (siehe auch hier), einzig und allein wegen der witzigen Synchronisation in sogenanntem Schnodderdeutsch. Ich war damals Teenager und habe mich bei jeder Folge weggeschmissen vor Lachen (meine Oma ebenso) und wir durften nicht zu laut lachen, weil wir sonst den nächsten Gag verpasst hätten. Und damit wären wir beim Thema, der Synchronisation von Filmen, englisch "dubbing" genannt. 

Hier in den Niederlanden, wo ich zur Zeit den größten Teil meiner Zeit verbringe, werden ausländische Filme und Serien weder im Fernsehen noch im Kino synchronisiert. Okay, das Niederländische ist bei knapp 17 Mio Einwohnern auch bevölkerungstechnisch nicht so verbreitet wie Deutsch. Ich will auch keine Bildungsabsicht unterstellen, aber Filme werden im Original gezeigt und mit Untertiteln versehen. Jeder Niederländer erkennt die Stimmen der Originalschaupieler und nicht wie wir, die Stimmen der Synchronsprecher. Dadurch, dass man hier alles im Original hört, kann gefühlt jeder zweite Niederländer das Alltagsenglisch bzw. -amerikanisch besser verstehen als z.B. ich, der ich 25 Jahre vorwiegend auf Englisch gearbeitet habe.

So weit habe ich kein Problem damit. 

Ich habe allerdings damit ein Problem, dass das deutsche Fernsehen, ARD und ZDF allen voraus, alles synchronisiert. Mit Vorliebe Nachrichten, in denen die Sender, spricht ein ausländische/r Politiker/in, zuerst ein paar Worte des Originaltons hören lassen und dann in voller Lautstärke eine/n Synchronsprecher/in darüberquatschen lassen. Das führt dann zwar dazu, dass man vom amerikanischen Trumpel zwar die fön-debile Visage sieht, aber dazu einen völlig normal klingenden deutschen Nachrichtensprecher hört. 

Sollte das also jemand von ARD oder ZDF lesen: Lasst uns den Spass, und ermöglicht es uns, allen wichtigen und unwichtigen Personen des öffentlichen Lebens im Originalton zuhören zu können und blendet die Übersetzung dessen, was sie zu sagen haben in Untertiteln (Lesbar! Zum Bleistift mit kontrastreichem Hintergrund) ein. Ihr tut etwas für die politische Bildung, für sprachliche Authentizität und für das Verständnis der Kulturen. Gegen das Synchronisieren von (Unterhaltungs)sendungen und Filmen habe ich erst einmal nichts. Wie das wirklich vernünftig geht (i.e. Sprache der Synchronisation und Sprache der Untertitel frei wählbar) zeigen euch gerade Netflix und andere. Ich bin vom öffentlichen Rundfunk mehr überzeugt denn je, also tut etwas dafür, dass andere das auch sind bzw. bleiben. 

PS: Das Bild habe ich dem Wikipediaartikel https://de.wikipedia.org/wiki/Die_2_(Krimiserie) entnommen, dort steht als Urheber: "Karlheinz Brunnemann Synchron KG - aus Vorspann vektorisiert".

Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten

messengersErinnert sich noch jemand an die Krypto-Technik, die bis 1996 unter der maximalen Schlüssellänge von 40 Bit zu leiden hatte? Bis Ende 1996 verbot das amerikanische "... Gesetz International Traffic and Arms Regulation (ITAR) den Export von Munition, wozu auch militärisch verwendbare Verschlüsselungstechnik zählte ..." [ aus diesem Artikel zitiert]. Die Folge war, daß Software aus den USA nur mit maximal auf 40 Bit langen Schlüsseln basierender Verschlüsselungstechnik ausgeführt werden durfte. IT-Steinzeit? Von wegen: laut diverser Presseartikel (z.B. im Spiegel oder bei Heise) plant unser Innenminister Seehofer ein Gesetz, das Unternehmen wie z.B. Threema, Wire, WhatsApp (wer hätte gedacht, dass ich jemals für WhatsApp sprechen würde) zwingen würde, auf richterliche Anordnung die dort getätigten Unterhaltungen entschlüsselt an Ermittlungsbehörden weiterzuleiten. Ist denn der Mann von allen guten Geistern verlassen?

Meine Oma würde jetzt den in der Überschrift genannten Spruch raushauen. Bislang habe ich derlei Argumentation immer mit der Frage gekontert, warum man denn die Fenster im Badezimmer nicht klar und einsehbar gestalte, wo man doch sicher nichts zu verbergen habe, auf jeden Fall keine kriminellen Tätigkeiten.

Ja, aber man habe ja immer noch die Notwendigkeit einer richterlichen Anordnung als Garant, heisst es dann oft. Selbst wer dieser Sicherheit jetzt noch vertraut - wie sieht das in ein paar Jahren aus, wenn die neue Rechte auch in Deutschland mehr Einfluss haben sollte? Dass das nicht undenkbar ist, hat man in Österreich gesehen. Wo wäre dann der so oft gepriesene Rechtsstaat? Wie schnell haben sich Länder wie Erdogans Türkei, Trumps USA, das Polen der PiS oder Orbáns Ungarn, Italien, Österreich - um nicht alle zu nennen - teils mehr, teils weniger von den Prinzipien eines Rechtsstaates entfernt? Glaubt denn irgendjemand noch, dass unsere jetzigen Prinzipien in 20 Jahren noch garantiert sind? Ich nicht. Dass Seehofer schnell mit den illiberalen Idioten zusammenrückt, hat man gesehen. Ich wage nicht zu hoffen, dass sich Deutschland empört aber vielleicht, dass die Leitungen der grossen und kleinen Krypto-Firmen genügend 'cojones' haben, um das mit entsprechender Lobby-Arbeit zu verhindern.

Und - schickt Seehofer in Rente, ehe er noch mehr Unfug anrichtet.

[Update 20.6.2019: Sie kapieren es einfach nicht. Warum? Lest diesen Artikel aus der Zeit (https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2019-06/datensicherheit-bundesinnenministerium-verschluesselung-gefahr). Besser kann man es nicht formulieren. Entweder Seehofer und seine Crew sind in der Tat völlig inkompetent, oder sie geben einen Scheiss auf Verschlüsselung. In beiden Fällen sollte man sich sehr genau überlegenen, wem man bei der nächsten Wahl seine Stimme gibt.]

Thomas Heikoop ist eine Bühnenbestie

IMG_6467... um die Vorsitzende der Prüfungskommission frei zu übersetzten, als sie Thomas ein 'theaterbeest' genannt hat (man erinnere sich an Louis van Gaals 'Feierbiest' in München). Wir hatten Thomas und seine Band zu Mariannes Geburtstagsparty im Happy Days engagiert und haben ihn heute bei der Ablieferung seines Meisterstücks am königlichen Konservatorium in Den Haag sehen und hören können. Was für ein Charakter auf der Bühne! Alles Gute für die Zukunft und ein paar (zum Teil leider verwackelte) Fotos.

Über den Sinn und Zweck von Verboten

IMG_6390"Do not walk outside this area" - Mache ich auch nicht, niemals: 🙈
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Möwen, nehmt euch in Acht!

Version 2
Der Winter scheint, zumindest hier an der Westüste von Holland, vorbei. Das heisst, auf der Suche nach Nistplätzen kreisen wieder vermehrt Möwen über den Flachdächern der Scheveninger Häuser (sofern diese das Strandfeuer an Silvester überlebt haben). Wir haben eine neue Angelrute gekauft (die alte war nach 2 Saisoneinsätzen ziemlich ausgeleiert), einen neuen schwarzen Drachen, ebenso wie eine braune Variante und alles auf der Dachterrasse montiert. Wir sind vorbereitet. Ohne dass wir Werbung machen wollen, aber weil man uns oft nach den Details fragt, hier (https://www.vandree.nl/product/black-hawk-kite-7-meter/) ist der Drache zu kaufen, es gibt ihn aber auch bei anderen Online-Händlern. Die Fotos zeigen, wie wir das Ding montiert haben.

[Update September 2019: I just discovered those two links on the website of the town hall (you need to have basic dutch knowledge): a quite interesting flyer about seagulls in the Netherlands: Stadsmeeuwenwijzer.pdf and a a short story about seagulls.]

Skifahren in Andorra

IMG_6087Ja, in der Tat, wir haben es gewagt zum Skifahren einmal nicht in die Alpen zu fahren. Es war schon mal etwas Besonderes, dafür dass ich noch nie außerhalb der Alpen (lässt man mal meine Kindheit im Schwarzwald beiseite) beim Skifahren gewesen bin. Für uns in Holland ist Andorra fast genauso umständlich zu erreichen wie Südtirol. Apropos Südtirol, das ganze Skigebiet ist ungefähr so gross wie, sagen wir mal, der Bereich von Corvara, La Villa, St. Kassian bis nach Arraba. Wir haben uns gegen die Anreise mit dem Auto entschieden und sind stattdessen mit dem Flieger nach Barcelona geflogen und von dort mit dem Mietwagen (ein Transferbus hätte es auch getan) nach Andorra (3 Stunden) gefahren. Achtung: keine der Mietwagenstationen bietet Autos mit Winterreifen an, man kann aber Ketten dazu bestellen (kostet auch extra). Skifahren selbst ist in Andorra genauso wie in den Alpen vom Wetter abhängig. Wir hatten es sehr durchwachsen, mit viel Schnee aber auch ein wenig Sonne. Die Pisten sind okay, eher blau-rot als rot-schwarz, aber wunderbar zu carven. Es gibt eine Weltcupstrecke, die ungefähr so ist, wir die Planai nur ein wenig kürzer. Den Skibus kann man komplett knicken (unregelmäßig, völlig überfüllt, Barzahlung beim Fahrer - also obwohl preiswert (3 €) extrem langwierig und nicht im Skipass inbegriffen).

Was sie dort nicht hinbekommen, und zwar nicht einmal ansatzweise im Vergleich zu Südtirol (zugegeben in der Sella Ronda ist man da extrem verwöhnt), ist die Restauration und die Gemütlichkeit in den Hütten. Sie existiert einfach nicht. Im Sonnenschein kann man sich darüber hinweg trösten, dass man auf der Terrasse eine gefühlte Stunde für zwei Bier ansteht, wennn es kalt ist und es schneit allerdings schon weniger. Der einzige Versuch, drinnen essen zu gehen endete für unsere spanischen Freunde im totalen Frust. Also eher nach dem Skifahren in die Kneipe an der Talstation der Funicamp Bahn. Unsere Ski haben wir hier geliehen (war okay) und über Nacht in der Talstation der Seilbahn Funicamp in einem gemieteten Spind verstaut (was übrigens sehr zu empfehlen ist). Unser Hotel habe ich hier bewertet.

Die Skikarte muss man auf der Webseite von Grandvalira suchen, daher hier der Link zur PDF Version des Pistenplans, den man unter https://www.grandvalira.com/en/virtual-tour-grandvalira findet.

Alles in allem, trotz der etwas abwertenden Darstellung oben und wenn man ohnehin weit fahren muss, ist Andorra zum Skifahren durchaus als Alternative zu empfehlen.

Lätschenbiachal



Liebe Facebookler, dieses feinsinnige Wortspiel erschliesst sich zwar nur Bavariaphilen, es ist aber so herrlich, dass man es einfach erwähnen muss. Gesehen haben wir das in einem bayerischen Restaurant in Münchener Westend (genau genommen im Wirtshaus Schwanthaler: http://www.schwanthaler-wirtshaus.com). Der dortigen Wirtin Katharina Janas und Ihrem Partner Michael Stullich ist die schöne Zusammensetzung des mundartlichen Wortes für 'Gesicht' (https://www.bayrisches-woerterbuch.de/laetschen-die/) und des 'Buchs' (https://www.bayrisches-woerterbuch.de/biache-dasbiachl-das/) zum 'Facebook' zu danken. Ich denke mir mal, ein paar Credit Points für deren Werbung sollte Euch das allemal wert sein, zumal das Wirtshaus die Tradition der klassischen Münchener Wirtshäuser in erneuerter Version wieder aufleben lässt. Also ein kräftiges , und das Bier schmeckt noch mal so gut.

Klinikum Bogenhausen

Ich habe meine Frau zu einer kurzen, aber stationären Behandlung in das Klinikum Bogenhausen begleitet. Der Aufenthalt dauerte von 8:00 in der Frühe bis (mit der Ausnahme, dass ich zu Hause geschlafen habe) zum Folgetag am frühen Nachmittag. Das, was wir erlebt haben, könnte man ungefiltert in der 'Anstalt' des ZDF zeigen. Mehr demnächst an dieser Stelle, wenn wir alle das unbeschadet überlebt haben.


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Langlauf in Holland - Cross Skating


Man denkt ja immer Holland wäre flach wie ein Bügelbrett. Das stimmt im Makrobereich auch voll und ganz. Geht man etwas dichter heran, gibt es durchaus ein wenig Auf und Ab. Das fällt einem erst auf, wenn man z.B. mit dem Fahrrad unterwegs ist, oder wie ich, mit den Cross-Skates. Meine bevorzugte Strecke geht auf Radwegen bzw. asphaltierten Wanderwegen vom Hafen in Scheveningen nach Kijkduin und zurück. Da geht es dann minimal rauf und runter. Ca. 60m Anstieg in der Summe auf 8 km und natürlich wieder Abstieg. Was das Cross-Skaten hinter den Dünen dann jedoch wirklich mit den Bergen vergleichbar macht, ist der Wind. Ich habe es zum Beispiel am liebsten, wenn der Wind, so nicht zu vermeiden, zumindest aus West bist Südwest weht. Das heisst, ich habe Gegenwind wenn ich auf Kijkduin zu laufe und Rückenwind, wenn es nach Scheveningen zurück geht. Ist eigentlich auch klar. Oder kann sich jemand vorstellen, er beginne seine Skitour mit der Abfahrt ins Tal und steigt dann wieder auf den Berg rauf? Nur umgekehrt belohnt man sich. 

Eine weitere Parallele vom Skisport im Schnee zum Cross Skaten ohne Schnee ergibt sich ebenfalls durch den Wind, allerdings in Verbindung mit Sand. Es ist, wenn man hier nicht zu Hause ist, kaum vorstellbar, dass Verwehungen durch Sand ebenso eindrucksvoll sein können wie durch Schnee. Auch die Wege hinter den Dünen haben kontinuierliche Räumdienste nötig. Würde man zum Beispiel den schönen neuen Boulevard in Scheveningen nicht permanent vom Flugsand befreien, wäre er mitsamt seinen Strandpavillons, Bars und Restaurants innerhalb eines Jahres verschwunden. (Eindrucksvoll konnte man das sehen, als der  Boulevard renoviert wurde. Tief Im Sand vergraben tauchte bei den Baggerarbeiten ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg auf. 70 Jahre war er verschwunden, hatte aber niemandem gefehlt. Er wurde übrigens ein paar Tage der Öffentlichkeit zur Schau gestellt und dann endgültig zerstört.)

Zurück zum Cross-Skaten: Wind, Wetter und die daraus entstehenden äusseren Bedingungen sind in der Tat ein Faktor beim Cross-Skaten, ebenso wie beim Skifahren in den Bergen. Temperaturen ab 3º und tiefer bergen die Gefahr, dass die asphaltierten Wege mit einer dünnen Eisschicht überzogen sind. Zumindest an manchen Stellen, an denen man das nicht vermutet. Die Konsequenzen kann man sich ungefähr so vorstellen, als ob man mit Carving Ski ohne Kanten unterwegs wäre. Fatal. 

PS: Ein paar Bilder und ein kurzes Video findet man hier.

Sommer 2006


Heute noch aktueller als noch vor drei Jahren: ein Gastbeitrag.

Ein sehr witziger Artikel aus "Der Postillon"

Passend zu unserer Wahlheimat zitiere ich diesen Eintrag aus dem Postillon, einem Quatschmagazin, das die Tradition von MAD oder Samstag Nacht weiterleben lässt. Es geht darum, dass die Niederländer ja eigentlich deutsch sprechen und nur so tun, als ob sie eine eigene Sprache hätten ...

Den vollständigen Artikel auf Postillon findet man hier.