Langlauf in Holland - Cross Skating
18/09/18 22:44 Aus der Abteilung:
Persönliches
Man denkt ja immer Holland wäre flach wie ein Bügelbrett. Das stimmt im Makrobereich auch voll und ganz. Geht man etwas dichter heran, gibt es durchaus ein wenig Auf und Ab. Das fällt einem erst auf, wenn man z.B. mit dem Fahrrad unterwegs ist, oder wie ich, mit den Cross-Skates. Meine bevorzugte Strecke geht auf Radwegen bzw. asphaltierten Wanderwegen vom Hafen in Scheveningen nach Kijkduin und zurück. Da geht es dann minimal rauf und runter. Ca. 60m Anstieg in der Summe auf 8 km und natürlich wieder Abstieg. Was das Cross-Skaten hinter den Dünen dann jedoch wirklich mit den Bergen vergleichbar macht, ist der Wind. Ich habe es zum Beispiel am liebsten, wenn der Wind, so nicht zu vermeiden, zumindest aus West bist Südwest weht. Das heisst, ich habe Gegenwind wenn ich auf Kijkduin zu laufe und Rückenwind, wenn es nach Scheveningen zurück geht. Ist eigentlich auch klar. Oder kann sich jemand vorstellen, er beginne seine Skitour mit der Abfahrt ins Tal und steigt dann wieder auf den Berg rauf? Nur umgekehrt belohnt man sich.
Eine weitere Parallele vom Skisport im Schnee zum Cross Skaten ohne Schnee ergibt sich ebenfalls durch den Wind, allerdings in Verbindung mit Sand. Es ist, wenn man hier nicht zu Hause ist, kaum vorstellbar, dass Verwehungen durch Sand ebenso eindrucksvoll sein können wie durch Schnee. Auch die Wege hinter den Dünen haben kontinuierliche Räumdienste nötig. Würde man zum Beispiel den schönen neuen Boulevard in Scheveningen nicht permanent vom Flugsand befreien, wäre er mitsamt seinen Strandpavillons, Bars und Restaurants innerhalb eines Jahres verschwunden. (Eindrucksvoll konnte man das sehen, als der Boulevard renoviert wurde. Tief Im Sand vergraben tauchte bei den Baggerarbeiten ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg auf. 70 Jahre war er verschwunden, hatte aber niemandem gefehlt. Er wurde übrigens ein paar Tage der Öffentlichkeit zur Schau gestellt und dann endgültig zerstört.)
Zurück zum Cross-Skaten: Wind, Wetter und die daraus entstehenden äusseren Bedingungen sind in der Tat ein Faktor beim Cross-Skaten, ebenso wie beim Skifahren in den Bergen. Temperaturen ab 3º und tiefer bergen die Gefahr, dass die asphaltierten Wege mit einer dünnen Eisschicht überzogen sind. Zumindest an manchen Stellen, an denen man das nicht vermutet. Die Konsequenzen kann man sich ungefähr so vorstellen, als ob man mit Carving Ski ohne Kanten unterwegs wäre. Fatal.
PS: Ein paar Bilder und ein kurzes Video findet man
hier.